Veranstaltungen

Intergeschlechtlichkeit: Recht auf Unversehrtheit

Fachtagung

Abstract

Freitag, 8. November 2019, 9.15–17.00 Uhr

Publiziert am 08.11.2019

Die Situation von Menschen mit Variationen der Geschlechtsentwicklung ist seit über zehn Jahren international als Menschenrechtsthema anerkannt. Im Zentrum steht dabei die körperliche Integrität der Betroffenen. Medizinisch unnötige Operationen gelten als Folter, respektive unmenschliche Behandlung. Menschenrechtsgremien wie der Frauenrechtsausschuss CEDAW und der Kinderrechtsausschuss CRC der Vereinten Nationen bezeichnen diese Menschenrechtsverletzung – zusammen mit FGM/C (weiblicher Genitalbeschneidung) – als "harmful practices". Die Schweiz wurde bis jetzt von vier Ausschüssen gerügt: Sie unternehme zu wenig, um medizinisch unnötige Behandlungen von Menschen mit Variationen der Geschlechtsentwicklung zu unterbinden.

Menschen mit Variationen der Geschlechtsentwicklung sind aber nicht nur von unnötigen medizinischen Behandlungen betroffen. Sie sind mit Vorurteilen konfrontiert oder werden diskriminiert: in der Schule, bei der Arbeit, bei allgemeinen ärztlichen Untersuchungen, im Sport etc. Intergeschlechtlichkeit ist ein Tabu, die Verstümmelungen von gesunden Kindskörpern werden nicht öffentlich diskutiert, die Diskriminierungen nicht thematisiert.

Hier setzt die Tagung an: Sie beleuchtet Intergeschlechtlichkeit aus der Perspektive der Menschenrechte, der Sozialwissenschaft und des Aktivismus. Die Veranstaltung bietet Gelegenheit, das Thema Intergeschlechtlichkeit mit Fachleuten zu diskutieren. Organisiert wird die Fachtagung vom Themenbereich Geschlechterpolitik des Schweizerischen Kompetenzzentrums für Menschenrechte (SKMR), der am Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung (IZFG) der Universität Bern angesiedelt ist, in enger Zusammenarbeit mit dem Verein InterAction.

Praktische Informationen

Zielpublikum: Die Tagung richtet sich an Menschenrechtskreise, Inter-AktivistInnen, Universitätsspitäler, PatientInnengruppierungen, Familien-, Jugend- und Gesundheitsverbände, PolitikerInnen und an die interessierte Öffentlichkeit.

Sprachen: zweisprachig Deutsch und Französisch, mit Simultanübersetzung

Ort: Universität Bern, Hallerstrasse 6, Raum 205

Kosten: CHF 50.00 (Studierende, wenig Verdienende CHF 25.00)

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